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Der PC im C64 Gewand
 
Angefangen hat alles damit, das ich beim Nostalgiesurfen über Keyrah gestolpert bin. Mit dieser Platine lässt sich die Tastatur des C64 in eine USB- Tastatur verwandeln, die an jeden PC o.Ä. angeschlossen werden kann. Zusätzlich werden die beiden Joystickports auf nicht in der Tastatur vorhandene Tasten gemappt. Damit eignet sich ein auf Keyrah umgebauter C64 als Tastatur- und Joystickadapter für Emulatoren auf dem PC.
Der Entschluss war also einfach: Ein Keyrah musste her- und ein gebrauchter C64. Ich werde ja nicht den Brotkasten ausweiden, der mich jahrelang treu begleitet hat.

Ach ja, bevor ich es vegesse:
Achtung!

Die folgende Seite stellt lediglich einen Erfahrungsbericht des Autors dar!
Es handelt sich  nicht  um eine Anleitung zum Bau des dargestellten Rechners!
Etwaiger Nachbau geschieht auf eigene Gefahr, wer sich und/oder seinen C64 beim Nachbau ins Unglück stürzt ist selbst schuld!
Nur das das klar ist. ;-)

Nachdem also ein gebrauchter Brotkasten und ein Keyrah aufgetrieben waren hiess es Motherboard raus und Keyrah rein. Ich hätte schwören können, daß es davon Bilder gibt, kann aber keins mehr finden. Wie auch immer, das war das Ergebnis:

C64 als PC Tastatur

Ein C64, der dem PC als Joystickadapter und Tastatur dient.

Moment.
Der C64 dient dem PC?
Die Legende dem Emporkömmling?
Das hat der nicht nötig.

In dem Brotkasten ist so viel Platz, da muss sich doch auch ein vollwertiger PC unterbringen lassen. Nach einem bisschen messen und einer kurzen Recherche im Netz stand fest: So viel Platz ist da garnicht, aber für ein MiniITX- Mainboard in niedriger Bauform wirds schon reichen. Nach dann doch etwas längerer Suche fiel die Wahl auf ein Board mit AMD Fusion E350 und 12V Spannungsversorgung- für ein ATX- Netzteil wäre sicher kein Platz gewesen.

Giada MI-E350

Allerdings war der einzige Laden, der in der Lage war sowas zu liefern ein E-Bay Händler aus den USA. Egal, Porto hielt sich in Grenzen.

Dazu gesellten sich dann noch ein Notebook DVD-RW Laufwerk und eine Notebook Festplatte sowie später ein USB-Hub für den Expansionport.

Eine erste Stellprobe ergab:

Stellprobe

Müsste klappen.

Rechts im Gehäuse erkennt der aufmerksame Beobachter das sagenumwobene Keyrah. Wo sich auf dem Bild Mainboard und DVD- Laufwerk befinden verrate ich nicht. Die Drähte, die unter der Tastatur hervorkommen sind die Anschüsse für Tastatur und Power-LED.

Jetzt wirds ernst: Die Löcher für das DVD- Laufwerk und das Mainboard und die Schrauben für das Mainboard mussten in das Gehäuse.

Laubsägearbeiten
 
Die Laubsäge und ich werden übrigens offiziell keine Freunde mehr. Ist nicht schön geworden.

Das DVD- Laufwerk erhielt Befestigungswinkel aus Aluminium. Die Festplatte wird am Ende einfach mit Klettband auf dem DVD-Laufwerk festgeklebt.

DVD- Laufwerk eingebaut

Jetzt war es an der Zeit. Mainboard einbauen und der erste echte Test.

Erster Funktionstest

Und siehe da: Eine DVD mit Virenscan-Linux bootet klaglos. Das Keyrah ist allerdings noch über ein externes Kabel angeschlossen, die Stromanschlüsse der Laufwerke noch ziemlich gepfuscht und die SATA Anschlüsse noch viel zu hoch. Die Suche nach den passenden Winkelsteckern war ein Kapitel für sich.

Als nächstes habe ich die Power-LED durch eine Duo-LED (grün für Power, rot für HDD) ersetzt und Taster für Power und Reset eingebaut. Bei der LED hatte ich Glück, das Giada für Power- und HDD-LED je einen 5V Port und eine gemeinsame Masse spendiert hat. Dadurch konnte ich die LED direkt anschliessen, aber das ist wohl nicht bei jedem Board so.

LED und Taster

In der Mitte in diesem Bild sieht man den Stecker, in den ich die Anschlüsse für Taster und LED gepresst habe. Und links sieht man die Trümmer der Stecker, die ich bei dem Versuch zerstört habe.

Jetzt kommt schon das letzte Bild vom offenen Rechner.

Letztes Bild vom offenen Rechner

In der Mitte sieht man einen jetzt immerhin leidlich fachgerecht gepfuschten Stromanschluß. Oberhalb des Prozessors ist der aus einem Slotblech für 2 externe USB- Anschlüsse gebastelten internen USB- Anschluß für Keyrah und USB- Hub. Unterhalb des Prozessors kann man den niedrigsten SATA- Winkeladapter den ich auftreiben konnte erahnen. Ist natürlich immernoch zu hoch. Wie ich den mit dem Seitenschneider bearbeiten musste, damit ich den Rechner zubekomme, darüber decke ich lieber den Mantel des Schweigens...

Aber nichtsdestotrotz hab ich das Ding jetzt zubekommen.

Die wichtigsten Eckdaten:
- AMD Fusion E350 APU (2x1,6GHz)
- 4GB Ram
- Ubuntu 11.10 "Oneiric Ocelot"
- 320GB HDD
- DVD-RW
und natürlich 2 Joystickports

Und so sieht er aus:

Ansicht 1
Ansicht 2

Und natürlich läuft auf dem System auch VICE!

Tataaa!

Ehrensache, das ich diese Seite auf dem C64PC gebaut habe!

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